Florian Spiess

Seine ersten musikalischen Erfahrungen sammelte der junge Tiroler Bass Florian Spiess im Chor der Wiltener Sängerknaben, bevor er von 1990-1994 Sopransolist bei den Wiener Sängerknaben war. Noch während seiner Schulzeit hatte er erste Auftritte am Tiroler Landestheater (als Friedrich in The Sound of Music). Nach der Matura begann er sein Gesangsstudium am Tiroler Landeskonservatorium bei Prof. Karlheinz Hanser.

Im Rahmen der Ausbildung wirkte er an zahlreichen Produktionen mit (u.a. als Sky Masterson in F. Loessers Guys and Dolls, als Leporello in Don Giovanni und als Aschenputtels Prinz und Wolf in Steven Sondheims Into the Woods). Ebenfalls während dieser Zeit hatte er diverse Gastengagements am Tiroler Landestheater (z.B. als Flandrischer Deputierter in Verdis Don Carlo).

2005 folgte Florian Spiess Prof. Karlheinz Hanser an die Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien und besuchte dort u.a. die Liedklasse von KS Robert Holl. Sein Studium schloss Florian Spiess mit Auszeichnung und dem Würdigungspreis 2011 für den besten Absolventen der gesamten Universität ab.

In 2005 war er auch Stipendiat der deutsch-österreichischen Richard-Wagner-Stiftung. 2006 engagierte KS Brigitte Fassbaender den jungen Bassisten als 1. Soldat in Richard Strauss Salome an das Tiroler Landestheater. Danach sang er den Martino in Rossinis L’occasione fa il ladro bei der Sommeroper Schärding. 2007 sang Florian Spiess bei den Operfestspielen Heidenheim mit großem Erfolg den Osmin in Mozarts Entführung aus dem Serail. Von Eva Wagner-Pasquier wurde er für Juni 2007 für die Teilnahme an der Académie des Festivals von Aix-en-Provence ausgewählt. Dort konnte er u.a. auch mit Mark Minkowski arbeiten. Im Rahmen der Innsbrucker „Festwochen für Alte Musik“ war er 2007 als Basssolist für das Projekt „Dresden Surround“ unter Konrad Junghänel engagiert und sang bei der Brockes-Passion unter René Jacobs den Kaiphas und den Kriegsknecht und wirkte als Ensemblemitglied in Telemanns Der geduldige Socrates mit. In 2008 sang er mit großem Erfolg die Rolle des Bonzo in der indischen Erstaufführung der Madame Butterfly unter Johannes Wildner in Mumbai, sowie bei der „Kammeroper Schloss Rheinsberg“ unter der musikalischen Leitung von Ingo Ingensand den Osmin (Entführung aus dem Serail). Nach einem Gastengagement als Silvano in Cavallis La Calisto und Figaro in Le Nozze di Figaro, war Florian Spiess 2009/10 Mitglied des Ensembles des Linzer Landestheaters, wo er Partien wie Figaro, Crespel und Hermann in Hoffmanns Erzählungen und Jupiter in Platée sang. Im Rahmen des „Kulturhauptstadt Linz“-Projektes 2009 sang er in der Welturaufführung der Philip Glass Oper Kepler die Bass-Partie.

Von 2010 bis 2012 war Florian Spiess festes Ensemblemitglied der Volksoper Wien. Dort war er u.a. in Die Zauberflöte als Sprecher, in Tosca als Angelotti, in Turandot als Timur und in Rigoletto als Sparafucile zu erleben. Die Spielzeit 2012/13 führte Florian Spiess mit einem Gastengagement zurück an die Volksoper Wien und mit einem Festengagement an das Volkstheater Rostock. Dort überzeugte der junge Künstler vor allem als Sarastro in Die Zauberflöte, als Bartolo in Rossinis Il Barbiere di Siviglia und als Zaccaria in Verdis Nabucco.

In den Spielzeiten 2013/14 und 2014/15 war Florian Spiess festes Ensemblemitglied der Hamburgischen Staatsoper, wo man ihn u.a. als Sprecher in Die Zauberflöte, als Zuniga in Carmen (Premierenbesetzung) und als Raymondo in Händels Almira (Premierenbesetzung) erleben konnte, sowie als Colline in La Bohème, als Biterolf im Tannhäuser und als Il Re in Aida.

Mit Almira kehrte Florian Spiess im Sommer 2014 unter Alessandro De Marchi auch zu den Innsbrucker „Festwochen für Alte Musik“ zurück. In der Spielzeit 2015/2016 debütierte er u.a. in Rameaus Les Indes Galantes am Staatstheater Nürnberg (Bellone/Alvaro). Unter der musikalischen Leitung von Alessandro di Marchi war er erneut an der Hamburgischen Staatsoper in Händels MESSIAH zu erleben. Mit dem Barockorchester Elbipolis Hamburg unter der Leitung von Hartmut Rohmeyer JOHANNES PASSION sang er am Lübecker Dom. In der Spielzeit 2016/2017 sang er mit großem Erfolg den Figaro in „Le nozze di Figaro“ an der Staatsoperette Dresden.  Am Staatstheater Kassel zeigte er sich in der Spielzeit 2017/2018 in zwei Neuproduktionen: In „Die lustigen Weiber von Windsor“ und in „The Rake’s Progress“, sowie als Sarastro in einer Wiederaufnahme der „Zauberflöte“. An der Staatsoperette Dresden sang er außerdem erneut den Figaro in der „Die Hochzeit des Figaro“. Die letzte Spielzeit startete für Florian Spiess mit der Partie des Marco in „Mala vita“ von Umberto Giordano am Theater Gießen. Im Februar 2019 wird er in einer ganz besonderen Neuproduktion an der Oper Stuttgart auf der Bühne stehen: Florian Spiess singt „Die Mutter“ in „Die sieben Todsünden“ von Kurt Weill und Bertolt Brecht. Es handelt es um eine Koproduktion von Staatsoper Stuttgart, Stuttgarter Ballett und Schauspiel Stuttgart.

Für Florian Spiess begann die Spielzeit 2019/2020 am 14. September 2019 mit einer Uraufführung und einem Rollendebüt an der Deutsche Oper Berlin: In „Wolfsschlucht“, einem Musiktheaterstück von Malte Giesen nach Motiven von Carl Maria von Webers DER FREISCHÜTZ, sang er den Kaspar. Weiter geht es mit Florian Spiess in dieser aufregenden Saison mit drei Produktionen am Teatro alla Scala: Zauberflöte (Sarastro), Salome (Soldat) und Tannhäuser (Biterolf).

Bariton/Bass

Florian Spiess


BIO (en)

REPERTOIRE

WEBSITE